„Wichtig sind in der Praxis überzeugende Use Cases“
Zum 15. Mal fand gestern das Mobile Media Forum an der Hochschule RheinMain (HSRM) statt. Expert:innen aus verschiedenen (Technologie-)Unternehmen kamen am Campus Unter den Eichen in Wiesbaden zusammen, um realisierte Projekte aus den Bereichen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) sowie innovative AR/VR-Use-Cases vorzustellen und kennenzulernen.
Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller, die den Kontakt zur Praxis und Unternehmen noch stärker aktiv angehen und kontinuierlich fördern will: „Für die Herausforderungen, die von allen Seiten auf uns zukommen, brauchen wir sowohl Spezialisierung als auch interdisziplinäres Denken und Handeln, Transfer und Kooperation – wie Sie es am heutigen Tag so eindrucksvoll belegen“, so die Präsidentin der HSRM. Besonders bedankte sich Prof. Dr. Waller bei den Sponsoren der Veranstaltung – insbesondere bei der Jobware GmbH, mit der der Fachbereich Design Informatik Medien seit vielen Jahren eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in studentischen und drittmittelgeförderten Projekten unterhält.
Prof. Dr. Stephan Böhm, Co-Initiator des Mobile Media Forums und Studiendekan des Fachbereichs Design Informatik Medien, eröffnete zusammen mit Prof. Dr. Peter Winzer die Konferenz. Der Mobile-Experte stellte zehn Thesen zu AR-/VR-Technologien in den Fokus seines Vortrags. Die Technologien seien nicht neu, deren gesteigerte Leistungsfähigkeit jedoch sehr wohl. Jetzt komme es darauf an, diese in die Prozesse zu integrieren: „Dadurch entsteht der Mehrwert!“, so Prof. Dr. Böhm und ergänzte: „Wichtig sind in der Praxis überzeugende Use Cases für die Kommerzialisierung.“ Dies zeige sich schon in vielen positiven Beispielen. So könnten AR-Anwendungen etwa beim Möbelkauf im Netz die Kaufunsicherheit reduzieren. Auch Schulungs- und Kollaborationslösungen in Industrie und Handwerk seien schon erfolgreich implementiert.
Selbstlernende AR-Anwendungen für Produktchecks
Eindrucksvoll zeigte dies zum Auftakt Jonas Bergner von PTC, einem global agierenden Anbieter für Technologielösungen. Das Unternehmen entwickelt unter anderem AR-Anwendungen für die Fertigungsindustrie und demonstrierte dies am Beispiel von Qualitätschecks von Automotoren. Hierbei wird mit einem mobilen Device der Motor gescannt und die relevanten Checkpunkte auf Basis hinterlegter Daten auf dem Screen angezeigt. Teilweise können die KI-unterstützten Programme schon Teilprüfungen bis zu einem bestimmten Punkt selbst durchführen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden weitere Anwendungen und Potenziale in Medizin, Handwerk und Industrie sowie die Bedeutung von VR-/AR-Lösungen bei der Gestaltung neuer Arbeitswelten vorgestellt und diskutiert.