Forschungsprojekt SCENT
Um herauszufinden, inwiefern Textanalysen durch Künstliche Intelligenz (KI) auch in Geschäftskontexten beziehungsweise wissensintensiven Geschäftsfeldern einsetzbar sind, kooperieren Wissenschaftler der Hochschule RheinMain (HSRM) mit der R+V Allgemeine Versicherung AG (R+V), der Volksbank Mittelhessen eG (VBMH), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie der Universität Trier. Das Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie die beiden Praxispartner mit einem Gesamtvolumen von rund 305.000 Euro gefördert.
Künstliche Intelligenz ist derzeit ein bedeutender technologischer Trend, insbesondere der Teilbereich der Textanalyse (Natural Language Processing/NLP) steht weltweit im Fokus intensiver Forschungstätigkeiten. Mittlerweile haben sich entsprechende Deep-Learning-Technologien auch im Web-Suchmaschinen-Kontext des Anbieters Google etabliert. Deep Learning ist ein Teilbereich des Machine Learning, der künstliche neuronale Netze, ähnlich denen des menschlichen Gehirns, nutzt, um innerhalb kurzer Zeit große Datensätze analysieren zu können.
Das Projekt SCENT (SCalable dEep Networks for business Text, deutsch: Skalierbare lernende Modelle zur semantischen Textähnlichkeitsanalyse für den deutschsprachigen Geschäftskontext) verfolgt das Ziel, zu erforschen, inwiefern diese Verfahren auch in Geschäftskontexten, insbesondere in wissensintensiven Geschäftsfeldern, genutzt werden können.
Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
An der HSRM ist das Forschungsprojekt im profilbildenden Forschungsschwerpunkt Smarte Systeme für Mensch und Technik des Fachbereichs Design Informatik Medien angesiedelt, wo es in der Arbeitsgruppe Learning and Visual Systems (LAVIS) von Prof. Dr. Dirk Krechel und Prof. Dr. Adrian Ulges bearbeitet wird. Neben der Universität Trier und dem DFKI als wissenschaftliche Partner wurden die R+V sowie die VBMH für das Projekt gewonnen. Das somit einbezogene Banken- und Versicherungsumfeld eignet sich für die Beantwortung des Forschungsvorhabens besonders gut, da dort die alltäglichen Geschäftsprozesse meist dokumentgetrieben sind und zahlreiche Textanalyseschritte beinhalten. „Anwendungsfelder sind beispielsweise juristische Texte, Wissensmanagement im Service und die Betrugserkennung“, erklärt Prof. Dr. Krechel. „Sollte der mit SCENT verfolgte Projektansatz gelingen, können im Rahmen des Projekts erzielte innovative Lösungen für die betriebliche Praxis nach Ende der Projektlaufzeit auch auf andere Anwendungsfelder übertragen werden.“
Das Forschungsprojekt SCENT (Förderkennzeichen: 13FH003KX0) wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die R+V Allgemeine Versicherung AG und die Volksbank Mittelhessen eG mit einem Gesamtvolumen von rund 305.000 Euro gefördert.